Die Marathonwoche begann wie immer, mit einer Saltin-Diät. Von Sonntag bis Mittwoch verzichtete ich auf Kohlenhydrate. Gleichzeitig trainierte ich weiter. Am Dienstag absolvierte ich eine letzte Intervalleinheit – 3 x 3km im Marathontempo dazwischen 1km locker – und mittwochs noch einen coupierten Zehner. Ab Donnerstagmorgen ass ich dann ausschliesslich kohlenhydratreiche Lebensmittel, um die geleerten Speicher wieder aufzufüllen und gleichzeitig hielt ich bis und mit Freitag die Füsse still. Absolute Ruhetage. Als Abschlusseinheit vor dem Wettkampf folgte samstags ein 30-minütiges Wake-up / Warm-up inklusiv 5 Steigerungen.
Die Wetterprognosen waren, gelinde gesagt, alles andere als rosig. Sehr kalt und nass sollte es werden. Zum Glück war es dann zumindest am Start trocken. Die Temperaturen lagen bei zirka 2°C.
Meine letzten Trainingseinheiten verliefen nicht wunschgemäss und mit nur 750 Laufkilometer in den Beinen im Jahre 2024 und zu viel Körpergewicht, wählte ich eine defensive Renntaktik. Die 4:00er-Pace traute ich mir (noch) nicht zu, aber eine Sub3 allemal, was einer 4:15-Pace entsprach. In den ersten Kilometern lagen die Kilometerabschnittszeiten zwischen 3:57 und 4:19. Für den 13. Kilometer brauchte ich 4:38, was einem Pinkelstopp geschuldet war. Den Halbmarathon passierte ich in 1:28:38, also voll im Soll, jedoch beginnt der Marathon nach der 30 Kilometermarke. Mittlerweile regnete es in Strömen, gar Graupel prasselte auf uns Läufer nieder. Es war sehr unangenehm, aber auf den letzten Kilometer hörte es glücklicherweise wieder auf. Trotz den lädierten Oberschenkeln konnte ich mein Tempo halten und in 2:56:58 finishen. Die zweite Hälfte bewältigte ich einen Tick schneller, in 1:28:20. Mit dem Ergebnis war ich sehr happy.
Der Muskelkater in den Beinen, welcher sich bereits im Rennen andeutete, wird mich in den nächsten Tagen sicherlich noch an meinen 49. Marathon erinnern.