CruxLogo-1

CRUX  

Mit dem Trainingslauf von letztem Samstag von Schmerikon nach Kollbrunn konnte ich auf meiner ToDo-Liste einen Punkt durchstreichen. Die Strecke über 55 Kilometer führte über die Tösstaler «Alpen» (Tweralpspitz, Schnebelhorn, Schauenberg u. a.), was sich zu rund 2'300 Höhenmeter aufsummierte.

Den Wettkampf hatte ich Anfang dieses Jahres noch wegen Kälte «abkürzen» müssen. Das Original verläuft eigentlich in umgekehrter Richtung sprich von Kollbrunn nach Schmerikon. Die Strecke folgt zu 90 – 95% dem Wanderweg #69 entlang.

Da ich in Kollbrunn wohne, war es nahe liegend, dass ich am Obersee startete. Die Wetterbedingungen waren optimal. Von Schmerikon ging es über Eschenbach, Neuhaus, St. Gallenkappel nach Rüeterswil. Einige Höhenmeter hatte ich schon hinter mir, aber nun wurde es richtig steil. Ich musste das erste Mal gehen. Der Nebel löste sich allmählich auf und die Temperaturen stiegen. Mutterseelenallein lief über Wiesen und Pfade. (Noch) Genuss pur! Immer höher und höher ging es und bald einmal war der Kulminationspunkt, der Tweralpspitz, erreicht. Noch lagen 40 Kilometer vor mir. Über die Chrüzegg und Schindelberg gelang ich auf das Schnebelhorn, der höchste Berg des Kantons Zürich. Keine Zeit für eine Pause! Es ging sogleich weiter Richtung Hulftegg. Auf der Passhöhe – beliebt bei Velo- und Töfffahrer – machte ich eine kurze Rast im Restaurant. Coca-Cola musste her! Die Hälfte war geschafft. Bereits die Hälfte oder erst die Hälfte? Noch lagen rund 27, 28 Kilometer vor mir. Mittlerweile war ich schon 3 Stunden unterwegs und, gelinde gesagt, nicht mehr so frisch. Der Gedanke eines Abbruchs kam mir nun öfters. yell Ich wollte bei Kilometer 30 aussteigen, dann bei 31, 32, 33, … Ich musste zwischenzeitlich gar in flachen Passagen marschieren. frown Mein Akku wollte sich nicht mehr aufladen, obwohl ich kohlenhydratreiche Gels und weiteres Coca-Cola zu mir nahm. Die Energie war weg, aber der Wille blieb stark. So vergingen die Kilometer. Ich angelte mich von Dorf zu Dorf. Das Wasser ging mir langsam aus, aber die Brunnen, welche ich unterwegs traf, machten mir keinen gesunden Eindruck. So lief ich weiter und weiter. Bei Kilometer 43 in Seelmatten konnte ich endlich meinen Trinkrucksack wieder auffüllen. Nun galt es noch den letzten «Hogger», den Schauenberg, zu erklimmen und danach nach Hause «zu ballern». Je mehr ich mich meinem Wohnort näherte, umso besser ging es mir. Runner’s High! cool Naja, beinahe. Nach knapp über 6 Stunden erreichte ich müde, aber sehr glücklich den Bahnhof von Kollbrunn. Am Ende, im wahrsten Sinne des Wortes.