unsicherheit

Erstens kommt es anders und zweitens… … Ach, leck mich doch!

Wiederum verging eine Woche, wo ich mein geplantes Training nicht absolvieren konnte. Meine linke Wade hielt den ersten Test am vergangenen Montag nach 7 Tagen ohne Laufen nicht stand. Im Alltag spüre ich zum Glück nichts mehr, ansonsten hätte ich es erst gar nicht versucht. Auf den ersten 4, 5 Kilometern lief es gut, aber dann machte die Wade mit jedem weiteren Schritt mehr zu. Es waren haargenau die gleichen Symptome wie beim OneMillionRun. Am Ende war es wiederum mehr Qual als Spass.

Meine stetsvolleroptimismus Fassade fing abzubröckeln. Frustration machte sich breit! Gedanken wie „Will ich mir das überhaupt noch antun?“, „Braucht mein Körper eine Auszeit?“ oder „Bin ich zu alt für den Sch…port?“ kamen hoch.

Ich durfte in meiner bisherigen Laufkarriere sehr viel erreichen. Ich war Marathons unter 2 Stunden 30 Minuten gelaufen und wurde im letzten Jahr erstmals Schweizermeister. Dies gleich 3 Mal (über 10 Kilometer, Halbmarathon und Marathon). Was will Mann mehr? Eigentlich könnte ich nun in den sportlichen Läuferruhestand gehen. Und doch, gerade diese Erfolge motivieren mich, das Tief zu überbrücken und dann wieder zu triumphieren respektive sich über die persönliche Leistung zu freuen. Denn die Zufriedenheit nach einem erfolgreichen Lauf kann fast nichts toppen.

Leider ist die durch Corona bedingte wettkampffreie Zeit in dieser Phase nicht gerade hilfreich. Im Gegenteil. Mir fehlen die Ziele. Die Herbstmarathons in den Städten wie Zürich, London, Paris und Frankfurt sollen Stand heute durchgeführt werden. Doch nagt der Zweifel, denn viele Wettkämpfe wurden in der Vergangenheit zunächst verschoben und dann doch abgesagt. Meine Unsicherheit, meine Unlust ist nach wie vor gross. Den virtuellen Rennen kann ich heute noch nichts abgewinnen. Sicher ist für mich, falls ich dieses Jahr noch an einem Marathon starte, dann nur mit entsprechender Vorbereitung, was im absoluten Minimum 2 und im besten Fall 4 Monate Trainingsdauer bedeuten. Das wiederum heisst für mich, dass ich mich demnächst zu entscheiden habe, ob ich heuer noch Rennen absolvieren will. Diese Entscheidung will ich spätestens Ende Juni treffen. Am 29. Juni informiert das Organisationskomitee des Zürich Marathons über eine definitive Austragung am 6. September. Der Marathon in Frankfurt wäre eine allfällige Alternative. Dieser soll am 25. Oktober stattfinden.