Bild04Neugierig und freudig nahm ich die 42'195 Meter um 9:20 Uhr und die Füsse. Transruinaulta, ein anspruchsvoller Trailmarathon von Ilanz nach Thusis stand mir bevor. Motiviert, wohl zu motiviert, ging ich los. Wenige Meter nach dem Start – die Läufer starten einzeln in Intervallen – kam ich ins Straucheln und konnte nur mit viel Mühe (und extrem viel Können smile) einen Sturz verhindern. Bei Kilometer 4 konnte ich es dann nicht mehr (verhindern). Päng! Ich lag auf dem Erdboden.

Ein feuchter Stein in einer Abzweigung war der Auslöser. Blitzartig stand ich auf, um erstens meinen Körper zu kontrollieren und zweitens war es mir natürlich peinlich und wollte von niemanden gesehen werden. Zwar schmerzte das Knie, aber es lagen ja nur noch 38 Kilometer vor mir. So biss ich auf die Zähne und rannte weiter und weiter und weiter. Mein Missgeschick hatten höchstens 2 hinter mir laufende Läufer mitbekommen wink.

Die Strecke war bis dahin flach, aber technisch anspruchsvoll. Einen Rhythmus fand ich nie. Wurzeln hier. Steine da. Links, dann rechts und stetiges auf und ab. Nach 12 Kilometer ging es erstmals so richtig bergauf. Zunächst lief ich noch, aber ich wechselte bald einmal in den Marschschritt. Als ich im Dörfchen Versam ankam, hatte ich den ersten Gipfel hinter mir. Einer von vielen. Es folgte ein Abstieg, ein Aufstieg und wieder ein Abstieg.

Ungefähr bei Rennhälfte (Kilometer 23, 24) kam ich in Rhäzüns an. Ich war schon ziemlich angezählt frown. Eigentlich war meine Taktik nee andere. Ab hier wollte ich Gas geben, die grosse Aufholjagd starten und am Ende unter 4 Stunden ins Ziel laufen. Ein Blick auf meine Uhr zeigte mir, dass ich es nicht in der geplanten Zeit schaffen würde. Aus meinem Wunschdenken wurde leider nichts. Meine Form war dessen nicht würdig.

Die letzten Kilometer wurden hart und schön zugleich. So merkwürdig es klingt. Als ich mich dem Schicksal ergab, begann ich den Lauf zu geniessen. Meine liebe Frau unterstütze mich in dieser Phase (mental und kulinarisch) und war mein Sonnenschein kiss.

Das Ziel erreichte ich in 4:16.11,0 im 33. Gesamtrang (12. Kategorienrang). Freude herrschte, aber auch (k)eine (neue) Erkenntnis.

"Schuster, bleib bei deinem Leisten!"

Ich bin und wird kein Trailläufer! Ich sollte mich auf die Terrains konzentrieren, welche mir besser behagen. Das sind flache Läufe und Bergläufe mit einer Bergankunft.

Nichtdestotrotz kann ich den Lauf absolut weiterempfehlen. Die Organisation, die Landschaft und das Wetter (zumindest heuer) waren grossartig.