2015-10-25-133219Im Rahmen des Swiss City Marathon in Luzern fand die Schweizermeisterschaft im Marathon statt. Auf dem anspruchsvollen Rundkurs konnte ich in meiner Altersklasse die Silbermedaille gewinnen. Gold – mein angestrebtes Ziel – verpasste ich knapp. Trotzdem war ich mit meinem 28. Marathon zufrieden.

Die unmittelbare Vorbereitung auf den Wettkampf verlief nicht ganz reibungslos. Montags zwickte es mich im Rücken aus dem Nichts. Hexenschuss! Dank der Hilfe von Liliane VogtDani Meier und meiner Frau stand ich sonntags dann doch an der Startlinie.

Um 09:00 Uhr ging es los. Rund 8‘000 Läuferinnen und Läufer – 6‘500 Halbmarathon und 1‘500 Marathon – setzten sich in Bewegung. Eine Endzeit unter 2:35h peilte ich an, aber es war von Beginn weg ein „Chrampf“ das Tempo – 3:40er-Schnitt – zu halten. Ich liess mich dadurch jedoch nicht verunsichern und lief meinen Rhythmus.

Der Lauf war mir nicht unbekannt. 2007 hatte ich bereits am Marathon – 1. Austragung – teilgenommen. In der Zwischenzeit hatte sich die Strecke nur unwesentlich verändert. Zu den Höhepunkten gehörten natürlich der „Spaziergang“ durch das KKL und der Abschnitt am Seebecken beim Hauptbahnhof Luzern. Dort waren die meisten Zuschauer, was einem mächtig Auftrieb gab. Weitere interessante Punkte waren die 2 Steigungen – Stutz und St. Niklausen – Kastanienbaum und Horw.

Bei Halbzeit – es mussten 2 Runden absolviert werden – wurde es übersichtlicher, weil sich die „Halbmarathonis“ nun ins Ziel verabschiedeten. Fortan war ich alleine unterwegs. Mir ging es gut und war noch voll im Fahrplan. Die Eigenverpflegung klappte gut. Ich wusste aus der Vergangenheit, was mir am besten bekömmlich war.

Bei Kilometer 25 wurde ich über den Zwischenstand informiert. 20 Sekunden Rückstand auf den Führenden meiner Altersklasse. Meine Taktik war es nun bis Horw – 34. Kilometer – nicht zu forcieren und erst danach allmählich versuchen Boden gut zu machen. Bis Horw konnte ich 3 Läufer überholen, aber noch nicht mein direkter Konkurrent. Mein Plan schien aufzugehen. Immer in Sichtweite sah ich meinen Gegner vor mir. Noch blieben 8 Kilometer.

Dann entwickelte sich das Rennen leider anders als gedacht. Ich rannte in ein dichtes Halbmarathonfeld hinein, was bis ins Ziel eher noch dichter wurde. Mein Konkurrent verlor ich aus den Augen, weshalb eine Aufholjagd nicht mehr möglich war. Schade! Läppische 26 Sekunden fehlten mir am Ende zu Gold.

Nach 2:36.04h überquerte ich im Verkehrshaus als Gesamtfünfter glücklich, aber müde die Ziellinie. Hinter mir lagen 42,195km, welche mir viel Freude bereiteten und auch lehrreich waren. Nach dem Marathon ist vor dem Marathon. Nächste Station: Wien am 10. April 2016.