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Eines vorweg! Ich kann den Marathon in Hamburg nur weiterempfehlen. Sowohl der Lauf wie auch die Stadt selbst sind eine Reise wert. Und wenn das Ergebnis des Marathons positiv ausfällt, kann man auf ein gelungenes, schönes und erfolgreiches Wochenende zurückblicken.

Am Freitag flog ich mit einer 5-köpfige Delegation von Zürich nach Hamburg. Nebst meiner Wenigkeit planten meine Frau Petra und deren Bruder Alex die Marathondistanz. Meine Eltern fungierten als Betreuer und Fan. Das Ziel für den heutigen Tag war: Anreise, Check-in im Hotel und die Startunterlagen abzuholen. Unsere Unterkunft, das Hotel NH Hamburg City, kann ich nur jedem empfehlen. Näher am Messe- / Start- / Zielgelände geht es kaum (400 – 500 Meter). Auch sonst war das Hotel tip top.

Am Samstag galt es Ruhe zu bewahren sprich auf City Sightseeing zu verzichten und sich auf das Kommende zu konzentrieren. Nach dem gemütlichen Frühstück schlenderten wir durch die grosse Messehalle, wo sich sehr viele Aussteller präsentierten. Am späteren Nachmittag stand noch ein kurzes Läufchen auf dem Programm. Eines von vielen Ritualen, welches ich jeweils an den Marathonwochenenden praktiziere. Den Tag schlossen wir einem guten Abendessen ab.

Sonntag gleich Marathontag. Nach 26 absolvierten Marathons läuft jeweils mein Standardprogramm ab. Dieses musste ich natürlich über die Jahre erst erarbeiten und sah wie folgt aus:

  • 4 Stunden vor dem Start aufstehen (wenn die Startzeiten morgens sind)
  • Nüchtern 20 – 25 Minuten sehr lockeres Laufen
  • Frühstück (immer Reis, welches ich von Zuhause mitbringe) und 2 – 3 Kaffee (ohne Milch!)
  • Letzter grosser WC-Gang
  • 1 Stunde vor dem Start 20 – 30 Minuten einlaufen inkl. Steigerungsläufe

Wenn alles nach Plan läuft, dann sieht es genauso aus. Dies war in Hamburg der Fall. Gut vorbereitet, top motiviert und leicht angespannt, stand ich rechtzeitig im meinem Startblock ein. Nach dem Startschuss löste sich die Anspannung, wie immer. Der Applaus der Zuschauer, die grosse Läuferschar (rund 19‘000) liessen dies alles vergessen. Kurze Zeit später, nachdem man die Startphase hinter sich hat, fängt das „Spielchen“ mit der Pace an. Die Kilometerzeiten werden anfangs genau kontrolliert. Ein zu schnelles Anlaufen hätte fatale Folgen hinten raus. Natürlich will man auch nicht zu viele Sekunden „verschenken“. So vergingen die ersten 10 Kilometer wie im Fluge. Das Wetter spielte nicht ganz mit. Leichter Regen setzte ein, dafür war der Wind relativ ruhig. Ich lief bis Halbmarathon etwas schneller als vorgenommen, was mich jedoch nicht beunruhigte. Auf der zweiten Hälfte wurde es härter. Ich konnte eine Zeit lang mit einem Läufer zusammen laufen, aber musste diesen bei zirka Kilometer 25 ziehen lassen. Fortan lief ich mein eigenes Rennen. Ich konnte zwar immer wieder eine Läuferinnen und Läufer ein- und überholen, aber vom Windschatten laufen konnte ich dadurch nicht profitieren. Meine Eltern standen mehrmals am Strassenrand, was natürlich einem zusätzlich positive Energieschübe gab. Auch die individuelle Verpflegung war natürlich kein Nachteil. Die Gels (4 Stück) trage ich in der Regel auf mir, aber eine Coca-Cola bei Kilometer 30 und / oder 35 kann einem nochmals enorme Kraft geben. Meine Pace wurde gegen Ende etwas langsamer, aber von einer Krise war nicht die Rede. Nach 2:34:42 überquerte ich als 59. (M45 3. Platz) überglücklich die Ziellinie. Mein anvisierte Zeit lag bei 2:34:43 (kein Witz!), war also um einen Wimpernschlag schneller. Was den Marathontag noch schöner machte, war die Tatsache, dass es den anderen, Petra und Alex, ebenfalls hervorragend lief. Sie stellten gar eine neue persönliche Bestzeit auf. Ein perfekter Sonntag für alle beteiligten, was ausführlich gefeiert wurde.

Montag und Dienstag kam dann das City Sightseeing zu Zuge, auch wenn die Beine noch etwas schmerzten. wink Mit vielen schönen und unvergesslichen Eindrücken verliessen wir am Dienstagabend die Hansestadt Richtung Heimat.